Die Mittelbeschaffung ist auf Kurs

Appenzeller Volksfreund vom 8. Dezember 2022

Der Ausschuss Mittelbeschaffung unter der Leitung von alt Landammann und alt Ständerat Carlo Schmid blickt auf ein positives Jahr zurück – und in die Zukunft. Rund 30 Beiräte aus Gesellschaft, Religion, Wirtschaft und Politik engagieren sich vielfältig und vermitteln laufend wertvolle Kontakte. Die Mittel für das erste von drei in sich geschlossenen Teilprojekten sind bereits «flüssig» vorhanden.

Der Startschuss zur Mittelbeschaffung erfolgte im Juni 2021 mit dem Stiftungsbeirat. Wie fällt Ihr erstes Fazit aus?

Carlo Schmid-Sutter: Überwiegend positiv. Der Rückhalt aus Appenzell Innerrhoden – von Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen bis zu den öffentlichen Institutionen – ist äusserst erfreulich.

Was heisst das in Zahlen?

Schmid: Vorab, der Stiftungsrat des Klosters Maria der Engel Appenzell plant mit drei in sich geschlossenen Sanierungsetappen von je rund 3 Millionen Franken. Inflationsbedingt kalkulieren wir im Ausschuss derzeit mit Gesamtinvestitionen von 9 Millionen Franken gegenüber 8,1 Millionen Franken aus der Vorstudie in 2019. Die finanziellen Mittel für das erste Teilprojekt sind bereits mit genügend Reserve auf dem Spendenkonto eingegangen. Zudem erhielten wir weitere Zusagen für einen Grossteil der zweiten Etappe.

Welche Spendergruppen stehen hinter diesem Ergebnis?

Schmid: Wir dürfen auf breite Unterstützung der lokalen Bevölkerung für dieses Generationenprojekt zählen. Die unschätzbaren Dienste der ehemaligen Schwestern, unter anderem in der Mädchenbildung, gingen offensichtlich nicht vergessen. Auch hinter den positiven Entscheiden der lokalen Kirchgemeinden, die unser Gesuch enorm engagiert behandelten, stehen Bürgerinnen und Bürger. Ebenso danken wir für die zustimmende Resonanz des Grossen Rates, die den Weg für weitere Zuweisungen auf Bezirksebene bahnte. Und nicht zuletzt profitierten wir vom Verkaufserlös des Primarschulhauses Chlos, den die Schwestern des Klosters Grimmenstein grosszügigerweise unserem Vorhaben schenkten.

Der Support von Appenzell Innerrhoden scheint Tatsache, wie sieht es mit ausserkantonaler Unterstützung aus?

Schmid: Das Zweite hängt von Ersterem ab. Bei Mittelbeschaffungen, die kantonsübergreifend für ein Projekt dieser Art um finanzielle Unterstützung bitten, wird davon ausgegangen, dass die im entsprechenden Kanton ansässigen Personen und Institutionen einen angemessenen Anteil selbst erbringen. Die Angemessenheit ist nicht exakt zu ermitteln, richtet sich aber nach den wirtschaftlichen Verhältnissen im relevanten Raum. Mit der nun erzielten kantonsinternen Unterstützungsquote sollten wir die Basis haben, um verstärkt auf Spender ausserhalb Appenzells zuzugehen. Erste Signale sehen wir: So sprach uns die Ernst Göhner Stiftung dieses Jahr einen substanziellen Betrag zu. Das Projekt und insbesondere die Freiwilligen-Organisation überzeugten. Wir werten den Support der renommierten Zuger Stiftung als Gütesiegel für unser Vorhaben. Überhaupt sind es auch im Fundraising die über 70 Freiwilligen im Kloster – 2022 kamen 20 neue Freiwillige dazu – die für Goodwill sorgen.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen?

Schmid: Wir befinden uns auf Kurs, allerdings sind wir für den letzten Drittel auf weitere Unterstützung angewiesen. Exogene Faktoren wie die Teuerung können wir nicht beeinflussen. Und wir müssen damit leben, dass sich die Ausserrhoder Stiftungen derzeit vornehmlich auf das Projekt in Wonnenstein konzentrieren.

Welche Ziele setzt sich der Ausschuss für das kommende Jahr?

Schmid: Im Idealfall erhält der Stiftungsrat 2023 die Baubewilligung für das Gesamtprojekt und startet mit der ersten Sanierungsetappe. Schutz und Erhaltung der Klosteranlage lautet das oberste Credo. Dies ermöglicht uns im Ausschuss und im Stiftungsbeirat selektiv diejenigen Spender – schweizweit sowie im Fürstentum Lichtenstein – zu adressieren, die Gesuche erst ab konkreten Projektfortschritten behandeln. Daneben arbeiten wir an Kooperationen mit dem einheimischen Gewerbe, die Interessantes versprechen.

Interview: Roman Manser

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