Eine Tradition verdient es, erwähnt zu werden

Aus dem Treffpunkt

In antikem Ambiente bieten wir im Klosterladen ein reichhaltiges Sortiment zum Verkauf an. Der Trend, in kleinen Läden zu stöbern, ist auch in Appenzell spürbar. Entdeckungsfreudige Kunden verweilen oft lange bei uns und finden Ausgefallenes, das Staunen und Fragen auslöst. Dazu gehören auch die traditionellen «Aaliechtli».

Das besondere Licht mit dem lieblichen Namen

Was immer wieder Aufmerksamkeit erregt, sind unsere «Aaliechtli». Bei diesem Lichtlein schwimmt ein von drei Korkstücken getragener Docht in einem Glas, das unten mit Weihwasser und oben mit Öl oder flüssiger Butter gefüllt ist. Auf liebvolle Weise, wie es dieses kleine Licht verdient, versuchen wir den Kunden zu vermitteln, wozu das Aaliechtli im Innerrhodischen dient. Es wird bei besonderen Gelegenheiten angezündet, in denen Beistand «von oben» erbittet wird: bei drängenden Problemen, Prüfungen, Krankheiten, Heimweh oder auch zum Trost für arme Seelen.

Im Haus und auf der Alp

In gewissen Haushalten brannte früher das Licht fast ständig. Ähnlich wie das Ewige Licht in der Kirche, haben früher auch die Sennen auf der Alp ein «Aaliechtli» angezündet. Sie verwendeten dazu den ersten Butterballen («di eescht Zole») und unterhielten damit das Licht über den ganzen Alpsommer. Die Tradition lebt bis in unsere Zeit. So wie früher unsere Mutter für uns das «Aaliechtli» machte, so habe auch ich es für meine Kinder oft angezündet und ihnen damit ein gutes Gefühl für schwierige Prüfungen vermittelt.

Positive Reaktionen

Die Reaktionen auf unsere Erklärungen im Klosterladen sind ausnahmslos positiv und entlocken meist ein gefühlvolles Lächeln. Wir stellen fest, dass man dieses Ritual in anderen Regionen der Schweiz überhaupt nicht kennt. Eine Kundin aus der Innerschweiz war unlängst im Laden und sagte, sie kenne dieses Lichtlein, habe aber keine Bezeichnung, keinen Namen dafür. Schade eigentlich. So sind wir dankbar, dass wir in Innerhoden unser «Aaliechtli» haben und hoffen, noch vielen diese kleine Stütze für schwierige Lebenslagen weitergeben zu dürfen.

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